Was ist Brikettierung?
Mithilfe einer Brikettpresse ist es möglich, feinstes Material zu einem praktischen und handlichen Brikett zu pressen. Das technische Verfahren wird als Brikettierung bezeichnet. Dabei werden unter hohem Druck feinste Rohstoffe aus Kohle, Holz, Stroh oder anderen Materialien zu einem energiereichen Brennstoff komprimiert. Die daraus gefertigten Presslinge sind vor allem als Heizstoff, wie beispielsweise auch die Holzbriketts, bekannt und beliebt.
Die Erfindung der Brikettpresse
Der deutsche Eisenbahningenieur Karl Exter hatte die Idee, mit Hilfe einer Presse, die eigentlich zum Herstellen von Ziegelsteinen ausgelegt war, Torf als Rohstoff zu einem kleinen Brikett zu verdichten und als Brennstoff für Lokomotiven einzusetzen. Er erkannte, dass ein stark verdichteter Rohstoff höhere Energieleistungen erbringt, als sein volumenträchtiger Ausgangsrohstoff.
Der Grundstein für die Brennstoff-Brikettierung wurde letztendlich im Jahr 1855 gelegt, als der Ingenieur nach einigen Jahren Entwicklungsarbeit die erste Strangpresse zum Herstellen von Torfbriketts zum Patent anmeldete. Nur wenige Jahre später wurde die Brikettpresse zur Herstellung von Braunkohlebriketts verwendet.
Die Anfänge der Brikettierung
Im ausgehenden 19. Jahrhundert stieg der Brennstoffbedarf zur Energiegewinnung drastisch an. Zum einen spielte die umgestaltende Revolution der Industrie, die zu neuen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen führte, eine entscheidende Rolle. Aber auch die wachsende Bevölkerungszahl hatte einen maßgeblichen Einfluss auf den erhöhten Energiebedarf der Menschen.
Als die ersten Torfbriketts gepresst worden, war der Einsatz vorerst nur für den Betrieb von Lokomotiven vorgesehen. Schnell wurde allerdings klar, dass mit einer Presse auch andere Materialien wie Kohle zu einem handlich kleinen Brikett verdichtet werden können, welches zudem in den Brenneigenschaften enorme Vorteile gegenüber dem zugrundeliegenden Rohstoff hat. Die Energieausbeute konnte so auf ein Vielfaches erhöht werden, und handlich waren die neuen Brennstoffe zudem auch.
Die Brikettierung der Holzbriketts
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Abfälle aus der Holzindustrie zur Produktion von Holzbriketts verwendet. Anfangs wurden die feinen Holzreste aus Tischlereibetrieben oder Sägewerken dem Rohstoff Kohle beigemengt und zu einem Brikett gepresst. Einige Zeit verstrich, bevor Holz als eigenständiger Rohstoff zu Holzbriketts verarbeitet wurde und die ersten Holzbriketts auf den Markt kamen.
Mittlerweile werden nicht nur Holz und Kohle brikettiert. Auch Stroh, Papier, Biomasse oder sogar Baumwolle finden heute als Rohstoff in verdichteter Form zur Energiegewinnung Anwendung. Holzbriketts und Kohlebriketts sind unter den verschiedenen Brikettprodukten die geläufigsten und beliebtesten Heizmittel für den Hausgebrauch.
RUF Brikettpresse Quelle: Wikimedia Commons
Mit Hilfe der modernisierten Holzbrikettier-Technik ist es heute möglich, Briketts in unterschiedlichsten Formen und Größen herzustellen, um ein weitestgehend hohes Maß an Flexibilität für den Verbraucher zu gewährleisten. Die vor mehr als 150 Jahren patentierte Technik der Brikettierung bringt gerade in Hinblick auf die energetische Nutzung von Holzbriketts enorme Vorteile. So ist es nun möglich, alle Vorteile des unerschöpflichen Rohstoffs komprimiert auf einen kleinen Pressling zu nutzen, indem ansonsten weggeworfene Holzabfälle sinnvoll wiederverwertet werden.