Holzbriketts

Macht der Kauf von teuren Hartholzbriketts wirklich Sinn?

 

Aktualisiert am 08.02.2022 von Redaktion Holzbrikett-Wissen

Gleich zu Beginn: Egal ob mit Hart- oder Weichholzbriketts, die Wohnung kann mit beiden Holzbrikettsorten zuverlässig geheizt werden. Auffällig ist jedoch, dass Hartholzbriketts einen deutlich höheren Kaufpreis haben. Wir klären, ob sich die Investition in die teureren Briketts lohnt.

In diesem Artikel geht es um:

Kurzfassung (aufklappen)

  1. Weichholzbriketts haben einen höheren Heizwert als Hartholzbriketts.
  2. Der hohe Preis bei Hartholzbriketts ist nicht gerechtfertigt.
  3. Hartholzbriketts profitieren vom guten Ruf der harten Scheithölzer.
  4. Sie haben eine etwas längere Brenndauer - bei Heizwert, Aschegehalt oder Restfeuchte sind sie allen Briketts gleichgestellt.
  5. Nach der Brikettierung zählt nur noch das Gewicht. Die Vorteile des Volumens wie bei Brennholz sind aufgehoben.
  6. Ob die etwas längere Brenndauer den höheren Kaufpreis rechtfertigt, muss jeder Verbraucher selbst entscheiden.

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1. Unterschiede im Rohstoff bei Weich- und Hartholzbriketts

Die Holzart: Worin unterscheiden sich die beiden Brikettarten im Kern? Bei beiden werden Holzabfälle in die gängigen Formen gepresst. Ob dadurch ein Hart- oder Weichholzbrikett entsteht, hängt davon ab, von welcher Holzart die Sägespäne stammen.

Abbildung 1 - Optisch schwer zu unterscheiden. Ob es sich bei Holzbriketts um Weichholz oder Hartholz handelt, ist in gepresster Form nicht mehr wirklich zu erkennen. Der Einleger in der Holzbrikettpackung sollte Aufschluss über die Zusammensetzung geben.

Auch die Holzart bestimmt den Preis.

"Die höheren Kosten beim Kauf von Hartholzbriketts resultieren auch aus dem generell höheren Preis der entsprechenden Hartholzsorte beim Rohholzeinkauf."

2. Wie hoch ist der Heizwert bei Hartholzbriketts?

Der Unterschied zwischen Hartholz und Weichholz zeigt sich vor allem in der Rohdichte, auch Darrdichte genannt. Hat das Holz eine geringere Rohdichte als 0,55 g/cm3, wird die Baumart als Weichholz bezeichnet.

Liegt die Dichte höher, handelt es sich um Hartholz. Zu den Harthölzern gehören unter anderem Eichen, Eschen, Birken oder Ulmen, zu den Weichhölzern hingegen zählen Fichten, Tannen, Kiefern oder Linden.

Abbildung 2 - Buchenholz frisch geschnitten. Die Jahresringe liegen eng beieinander. Das Buchenholz ist schwer und fest. Ein schwerer zu bearbeitendes, aber aufgrund seines geringen Lagerbedarfs beliebtes Brennholz.

Abbildung 3 - Kiefernholz im Stapel. Hier herrscht deutlich mehr Platz zwischen den Jahresringen. Das leichte und heiß brennende Kiefernholz braucht mehr Platz zum Lagern und Trocknen.

Der tabellarische Vergleich des Heizwertes von Harthölzern und Weichhölzern zeigt, dass die Buche mehr als 10 % unter dem Heizwert von Fichtenholz liegt, wenn man das reine Holzgewicht betrachtet.

Sogenannte "Harthölzer" / Brennwert (KWh /kg)

  • Eiche / 4,2
  • Ahorn / 4,1
  • Esche / 4,1
  • Buche / 4,0
  • Birke / 4,3
  • Ulme / 4,1

Sogenannte "Weichhölzer" / Brennwert (KWh /kg)

  • Fichte / 4,5
  • Tanne / 4,4
  • Kiefer / 4,4
  • Douglasie / 4,4
  • Lärche 4,4
  • Linde / 4,2

Schon gewusst?

"Entgegen der landläufigen Meinung weist Hartholz einen etwas niedrigeren Heizwert als Weichholz auf. Dementsprechend weisen auch Holzbriketts aus weichen Hölzern einen höheren Heizwert auf!"

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Heizwert und Brennwert?
Aufklappen für mehr Details:

Der Unterschied zwischen Heizwert und Brennwert erklärt. (aufklappen)

Unterschied zwischen Heizwert und Brennwert

Bei Brennstoffen wird die Wärmemengenangabe generell entweder als Brennwert oder Heizwert bezeichnet. Bei Holzbriketts wird man häufiger auf den Heizwert treffen.

Physikalisch wird der Heizwert in der Heiztechnik in kWh angegeben. Hinzu kommt noch die Massenangabe, die entweder nach Gramm, Kilogramm oder Tonne erfolgen kann, zum Beispiel kWh/kg.

Bei der Verbrennung von Holzbriketts entsteht auch Wasserdampf, dieser wird Kondensationswärme genannt.

Abbildung 4 - Der Brennwert beschreibt auch die Energie der Abgase. Der Heizwert gibt nur die Wärmemenge an, die bei der Verbrennung des Brennstoffs entsteht. Der Brennwert beschreibt zusätzlich auch die Energie, die in der warmen Abluft steckt.

Der wesentliche Unterschied zwischen den zwei Angaben liegt also in der genutzten Wärmemenge. Der Heizwert gibt an, wie viel maximal nutzbare Wärmeenergie ohne Wasserkondensat genutzt wird, der Brennwert hingegen bezieht die Kondensationswärme mit ein.

Der Brennwert, auch als oberer Heizwert bezeichnet, gibt Auskunft darüber, wie hoch der gesamte Energiegehalt eines Brennstoffs ist. Er wird in kJ/g oder kJ/kg angegeben.

Die Nutzung dieser Kondensationswärme ist allerdings immer eine Frage der Heizungsanlage. Es muss sowohl das Wärmenutzungssystem als auch das Kaminsystem für die Nutzung des Kondensats ausgelegt sein.

Kein Brennwertsystem: Bei Kaminen und Öfen für Festbrennstoffe wie Holzbriketts ist diese Voraussetzung leider in den meisten Fällen nicht gegeben. Dort kann also die Kondensationswärme nicht genutzt werden.

Faktoren zur Bestimmung des Heiz- und Brennwerts von Holzbriketts:

  • Die verwendete Holzart hat einen Einfluss auf die Brenneigenschaften von Holzbriketts. So haben Hartholzbriketts einen etwas niedrigeren Heiz- bzw. Brennwert als Weichholzbriketts, was aus dem chemisch niedrigeren Heizwert von harten Hölzern resultiert.
  • Aber auch der Wassergehalt eines Rohstoffs wirkt sich maßgeblich auf die Bestimmung des Heizwerts bzw. des Brennwerts eines Brennstoffs aus. Generell gilt: Je niedriger die Restfeuchte im Rohstoff ist, desto höher der Heizwert bzw. Brennwert.

3. Verursachen Hartholzbriketts weniger Asche?

Der Aschegehalt ist bei Hart- und Weichholzbriketts weitaus geringer als bei vergleichbaren Brennstoffen. Das wirkt sich positiv auf die Emissionsbilanz und auch auf den Reinigungsaufwand aus.

Hier hat Hartholz mit ungefähr 0,5 % einen etwas geringeren Aschegehalt im Vergleich zu Weichholz – dieser liegt bei 0,6 %. Rinden haben noch einen weitaus höheren Aschegehalt von bis zu 5 %.

Ergebnis: In der Ascheproduktion unterscheiden sich beide Holzarten kaum voneinander. 

Aschereste aus unbehandeltem Holz können zum Düngen verwendet werden.

Abbildung 5 - Sehr wenig Asche. Holzbriketts füllen den Aschekasten erst nach vielen Feuerungen. Reine Holzasche kann als wertvoller Dünger verwendet werden. Allerdings darf dann auch zum Anzünden nur Holzanzünder genommen werden.

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4. Macht der Restfeuchtegehalt einen Unterschied bei Hartholzbriketts?

Der wohl wichtigste Faktor für den Heizwert eines Naturbrennstoffs wie Holzbriketts ist der Restfeuchtegehalt. Jeder natürliche Brennstoff enthält einen mehr oder minder hohen Anteil Wasser. Beim Scheitholz sinkt dieser bei trockener und langer Lagerung auf natürliche Weise.

Schnelle Trocknung

"Bei Holzbriketts findet die Trocknung in Trockenkammern statt und ist dadurch extrem verkürzt."

Das bedeutet: Die Restfeuchte spielt keine Rolle bei der Frage, ob Hartholzbriketts der bessere Brennstoff sind. Holzbriketts haben, je nach Güteklasse und verwendeter Holzart, eine Restfeuchte zwischen 7 und 12 %. Das regelt die gesetzliche Norm.

Schon gewusst: Der Feuchtigkeitsanteil eines luftgetrockneten Holzscheits kann selbst nach 2 Jahren Lagerung noch bei rund 20 % liegen. Bei erntefrischem Holz sogar bei 50 % und mehr. Um so höher der Wassergehalt eines Brennmaterials, desto niedriger liegt sein Heizwert. 

Abbildung 6 - Je niedriger desto besser. Maximal 25 % Restfeuchte darf das Holz haben, wenn es im Ofen verfeuert werden soll. Zum Messen kann ein Holzfeuchte-Messgerät benutzt werden.

5. Sind Hartholzbriketts wirklich qualitativ hochwertiger?

Kurz und knapp: Nein. Tatsächlich ist der Heizwert, also die Menge an Energie, die beim Verbrennen entsteht, bei Weichholzbriketts sogar höher, wenn auch nur geringfügig. Darüber hinaus sind Weichholzbriketts leichter zu entzünden und für viele Haushalte ein bequemer Brennstoff mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Worin sich Hartholzbriketts unterscheiden, ist die etwas längere Brenndauer.

Zwischenfazit: Wer mit Weichholzbriketts heizt, muss etwas früher nachlegen, wer Hartholzbriketts nutzt, kann sich etwas mehr Zeit lassen. Inwieweit die am Markt verlangten Mehrkosten im Verhältnis zu dieser Bequemlichkeit stehen, muss jeder Verbraucher für sich selbst entscheiden.

6. Ein Überblick – Unterschiede von Weichholz- und Hartholzbriketts

  • Der höhere Preis von Hartholzbriketts resultiert meist aus dem generell höheren Preis für die entsprechende Holzsorte.
  • Weichholz hat im chemischen Vergleich zu Hartholz einen rund 2 % höheren Heizwert. Ein oft wiederholter Irrtum ist, dass Hartholzbriketts einen höheren Heizwert als Weichholzbriketts hätten. Das ist falsch.
  • Weichholzbriketts lassen sich gut und relativ schnell entzünden. Deshalb eignen sich diese Briketts ideal zur schnellen Wärmeentwicklung im Kamin. Die Brenndauer beträgt 1-2 Stunden.
  • Hartholzbriketts hingegen lassen sich etwas langsamer entzünden, bieten aber eine gleichmäßige und längere Abgabe mit bis zu 3 Stunden, der Brennenergie.
  • Das leichtere Weichholz hat die vorteilhafte Eigenschaft, im Vergleich zu Hartholz schneller zu wachsen. Die Holzressourcen können damit in ökologischer Hinsicht optimal zur Verarbeitung genutzt werden. Zu Weichhölzern zählen unter anderem Linde und Weide sowie Nadelhölzer wie Fichte und Kiefer.

Abbildung 7 - Vergleich von Weichholz- und Hartholzbriketts

7. Woher aber kommt der Mythos?

Brennholz in Scheitform wird nach Volumen, nicht nach Gewicht verkauft. Ausschlaggebend ist ein Raummeter, auch Ster genannt, oder ein Schüttraummeter. Bei beiden handelt es sich um einen Würfel mit je einem Meter Länge, Breite und Höhe.

Im Raummeter wird das Stück- oder Scheitholz entweder gestapelt oder lose geschüttet. Die Menge an Holz – inklusive Hohlräume – wird zu einem festgelegten Preis verkauft.

Abbildung 8 - Den Platz muss man haben. Je nach Holzart braucht man mehr Platz. Weichholz wie Fichte, Tanne oder Kiefer braucht deutlich mehr als Buche, Ahorn und Esche.

Nun hat aber Hartholz ein deutlich geringeres Volumen als Weichholz. Es verbraucht viel weniger Platz zum Lagern und Trocknen. Das macht diese Holzsorten für die Brennholznutzung so attraktiv.

Weiterhin hat beispielsweise ein Raummeter Buchenholz ein durchschnittliches Gewicht von 530 kg, während es bei Fichtenholz bei rund 350 kg liegt. Allgemein gilt: Je schwerer das getrocknete Holz ist, desto höher ist sein Heizwert.

Aus diesem Grund ist der Raum- oder Schüttmeter Hartholz deutlich teurer als dieselbe Menge an Weichholz.

Die Krux: Das gilt nicht für Briketts! Holzbriketts werden grundsätzlich nach Gewicht verkauft. Hier spielt der Platzbedarf keine Rolle.

Hinzu kommt, dass sich Hart- und Weichholzbriketts nach der Pressung im Volumen nicht unterscheiden. Die Argumente, die den Preisunterschied bei Brennholz rechtfertigen, entfallen bei Briketts. Übrig bleibt einzig die längere Abbrenndauer von Hartholzbriketts. 

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8. Fazit - Hartholzbriketts sind eigentlich zu teuer

Hartholzbriketts weisen im Gegensatz zu Hartbrennholz keine Vorteile bei der Lagerung oder signifikant bessere Werte beim Verheizen auf. Sie haben zwar eine längere Abbrenndauer, die sich jedoch durch den etwas geringeren Heizwert gegenüber Weichholzbriketts relativiert. 

Wer dennoch Wert legt, selten Brennmaterial nachzulegen, für den kann die Investition in Briketts aus Harthölzern sinnvoll sein. Letztlich liegt es im Ermessen des Kunden, ob der höhere Preis als gerechtfertigt angesehen wird oder nicht.

9. Gibt es noch mehr Arten von Holzbriketts?

Neben Briketts, die entweder aus Hartholz oder Weichholz gepresst werden, gibt es noch zwei weitere Varianten: Mischholzbriketts und Rindenbriketts.

Mischholzbriketts sind, wie der Name schon andeutet, aus Hart- und Weichholz hergestellte Presslinge. Hier richten sich die Brenneigenschaften nach dem Verhältnis der verwendeten Holzarten.

Gluthalter ohne Zulassung. Wurde als Rohstoff Baumrinde verwendet, spricht man von sogenannten Rindenbriketts. Im Handel sind diese vergleichsmäßig teuer. Sie bieten dem Verbraucher ein sehr langes Brennverhalten. Mit einer hohen Energieausbeute von durchschnittlich 5,3 kWh/kg und einer recht langen Abbrenndauer und Gluthaltung von rund 12 Stunden eignen sich Rindenbriketts hervorragend zum Gluthalten.

Die Verbrennung von Rindebriketts ist verboten.

"So absurd es klingt - das Verbrennen von Rindenbriketts im Kaminofen ist nicht erlaubt, der Verkauf im Handel schon."

Abbildung 9 - Kein zulässiger Brennstoff gemäß der 1. BImSchV. Braune Holzbriketts sind meist reine Rindenbriketts. Sie dürfen zwar im Handel vertrieben werden, jedoch ist ihr Einsatz als Brennstoff, beispielsweise in Kaminöfen, verboten.

10. Fazit: Müssen es Hartholzbriketts sein?

Hartholzbriketts werden ihrem eigenen Mythos nicht gerecht. Sie profitieren vom hervorragenden Ruf ihres Schwesterbrennstoffs aus Hartholz. Sie können aber nur mit einer etwas längeren Brenndauer punkten, bei Heizwert, Aschegehalt oder Restfeuchte sind sie allen Briketts gleichgestellt.

Durch die Brikettierung werden die Vorteile des Volumens aufgehoben, nur das Gewicht zählt. Ob die längere Brenndauer den höheren Kaufpreis rechtfertigt, muss jeder Verbraucher selbst entscheiden.

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Holzbrennstoffe Redaktion Wissen

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redaktion-wissen@labu-holzbriketts.de

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04643 Geithain

Seit über 80 Jahren beschäftigen wir uns mit der Verarbeitung und Veredelung von Holz und gehören zu den führenden Unternehmen in Europa. Bei der Verwertung der edlen Reststoffe können wir als Hersteller

von Holzbriketts und Holzpellets mit Expertise und Wissen rund um das Thema Holzbrennstoffe beitragen.

Seit 2012 sind wir Herausgeber des Holzbriketts-Handbuchs.

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