Holzbriketts

RUF-Holzbriketts – Was bringt die Holzbrikett-Form?

 

Aktualisiert am 08.02.2022 von Redaktion Holzbrikett-Wissen

Gleich zu Beginn: Egal ob mit Hart- oder Weichholzbriketts, die Wohnung kann mit beiden Holzbrikettsorten zuverlässig geheizt werden. Auffällig ist jedoch, dass Hartholzbriketts einen deutlich höheren Kaufpreis haben. Wir klären, ob sich die Investition in die teureren Briketts lohnt.

In diesem Artikel geht es um:

Kurzfassung (aufklappen)

  1. Drei bekannten Brikettierverfahren arbeiten mit: Hydraulikpressen (RUF), mechanische Pressen (Nielsen), Extruderpressen (Pini-Kay).
  2. Alle diese Holzbrikett-Formen brennen gut. Die Unterschiede beim Verbrennen sind gering. Pini-Kay Briketts brennen am längsten.
  3. Die Energiekosten bei der Herstellung schlagen sich auch im Preis nieder. Das beste Preis-Leistungsverhältnis bieten eckige Formen, wie von RUF.
  4. Es lohnt sich nicht wirklich, Holzbriketts selber herzustellen.

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1. Ergeben sich relevante Unterschiede durch das Brikettierverfahren?

Moderate Abweichungen gibt es in der Brenndauer. Auch diese liegt bei fast allen Formen in einem ähnlichen Bereich und ist immer von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort abhängig (Luftzufuhr, Ofentyp usw.). Nur Pini-Kay Briketts bilden hier die Ausnahme. Sie geben sehr langsam die Wärme ab. Auf den Heizwert hat die Form keinen Einfluss.

Unterschiedlicher Energieverbrauch: Stärker ins Gewicht fallen die Herstellungskosten. Der Stromverbrauch der Brikettierung hat einen direkten Einfluss auf den Endpreis der Holzbriketts. Und natürlich auch auf die Ökobilanz.

Abbildung 1 - Ruf Maschinenbau GmbH & Co. KG. In Zaisertshofen werden Brikettiersysteme gebaut, die die bekannte Prägung RUF in den Holzbriketts hinterlassen. Aber auch andere Prägungen sind möglich.

2. Die Qualität kommt vom Holz

Keine Bindemittel nötig: Das Rohmaterial wird in der Brikettpresse unter sehr hohem Druck zusammengepresst. Während des Prozesses entsteht aufgrund der starken Reibungskräfte Wärme. Die thermische Energie aktiviert den Zellstoff Lignin, der nun als perfektes Bindemittel funktioniert. So ist eine weitere Zugabe von Bindemitteln nicht nötig.

Holzbriketts bestehen nur aus Holz.

"Keine Zusatzstoffe, Bindemittel oder ähnliches sind erlaubt. Das verbietet auch die Norm und der Gesetzgeber."

Mit der passenden Presse können neben Hobelspänen, Sägespänen oder Hackschnitzeln selbst feinste Rohmaterialien wie Holzmehl zu Holzbriketts gepresst werden. 

Die Holzqualität ist auschlaggebend: Es hängt sehr stark vom Rohmaterial ab, welche Produktqualität und welcher Heizwert am Ende im Ofen oder Kamin landet. Trockenes, sauberes und ständig geprüftes Holz muss es laut dem Gesetzgeber sein.

Abbildung 2 - Eckig, rund oder achteckig. Die verschiedenen Formen, aber auch die helle oder dunkle Außenfarbe werden durch unterschiedliche Pressverfahren erzeugt.

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3. Hydraulikpressen – RUF-Holzbriketts

RUF-Holzbriketts sind wohl die bekanntesten und am meisten verbreiteten Briketts. Bei der Herstellung durch den Hersteller RUF verdichtet eine Presse die Sägespäne unter verhältnismäßig geringen Temperaturen und einem hydraulischen Druck.

Die Kolben pressen das Material in vorgefertigte Formen, wodurch die quaderförmigen Holzbriketts mit abgerundeten Ecken entstehen. Als besonderes Kennzeichen werden die Produkte meist noch mit einem Prägestempel (zum Beispiel LABU) gekennzeichnet.

Diese Herstellung hat eine gute Ökobilanz. RUF-Pressen haben einen geringen Stromverbrauch und benötigen keine Kühlung.

Merkmale RUF-Holzbriketts:

  • meist eckige Grundform
  • besonders platzsparende Lagerung
  • stromsparende Herstellung
  • günstiger Preis
  • bei kleinen RUF-Formen: schnelle Hitzeentwicklung, mittlere Brenndauer, moderate Glutdauer
  • bei großen RUF-Formen: schnelle Hitzeentwicklung, lange Brenndauer, lange Glutdauer

Abbildung 3 - Eckige Form und günstiger Preis. Holzbriketts von RUF-Pressen sind günstige Allrounder mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Mehr Details zur Firma RUF und ihren Brikettiersystemen finden Sie in unserer Infobox .
Bitte aufklappen:

Die Firma RUF und ihre Brikettiersysteme (aufklappen)

RUF: Der weltweite Marktführer in Sachen Holzbrikett-Pressen

Die Geschichte: 1969 begann mit der Gründung des Unternehmens durch Hans Ruf zunächst die Entwicklung und Produktion von Maschinen für den forstwirtschaftlichen Einsatz. Knapp ein Jahrzehnt später, im Jahr 1982, wurde die erste Brikettpresse, welche organische Stoffe verarbeiten konnte, patentiert. Sechs Jahre danach wurden die ersten Metallpressen im Maschinen-Angebot aufgenommen und verkauft. Heute beschäftigt das Zaisertshofener Unternehmen rund 80 Mitarbeiter.

Nicht nur Holz: Mit den vollautomatischen Brikettpressen werden auch verschiedene Maschinenausführungen für unzählige organische wie auch anorganische Stoffe angeboten. Als Ausgangsmaterial zur Herstellung der Briketts kommen Hobel-, Säge- sowie Metallspäne, Hackschnitzel, Staub oder Metallschlämme in Frage. 

Welche Form und Größe das komprimierte Brikett nach Herstellung hat, hängt nicht zuletzt von der Modellausführung beziehungsweise des Leistungsbereiches der Presse und dem Ausgangsmaterial ab.

Abbildung 4 - Nicht nur Holz kann auf RUF-Pressen brikettiert werden. Neben Holz- und Metallresten können genauso gut Stroh, Baumwolle, Papier und vieles mehr verarbeitet werden.

Verschiedene RUF-Pressen: Im umfangreichen Produktkatalog werden neben Holzpressen auch Metall-, Schleifschlamm-, Staub- und Anbaupressen angeboten. Die Brikettiersysteme werden modular gefertigt und können individuell an Kundenanforderungen angepasst werden. 

Prominenteste Brikettiersysteme der Firma RUF sind die Holz- und Metallpressen, welche vornehmlich industriegewerblich betrieben werden. Die Pressen sind mit leistungsstarken Hydraulikmotoren zwischen 3 und 90 kW ausgerüstet. RUFs Holzpressen schaffen eine Durchsatzleistung zwischen 20 bis 1500 kg/Std., Metallpressen sogar bis zu 4800 kg/Std.

Verschiedene RUF-Formen: Welche Brikettformate letztendlich gepresst werden können, hängt zum einen von der Leistung, zum anderen von der Größe einer Anlage, aber auch dem zu verdichtenden Material ab. Organische Materialien können zu runden, rechteckigen und zu dem neu erschienenen Triplex-Format verarbeitet werden.

Die Brikettmaße reichen von 150x60 mm bis 260x100 mm. Für die Brikettlänge kann, je nach Maschinenmodell, zwischen 30 - 110 Millimetern gewählt werden. Metallstoffe können zu einem Brikettformat von 60x40 mm bis 150x120 mm komprimiert werden.

Möglich sind runde wie auch eckige Formate, wobei das technisch stärkste Modell RUF 90 nur zur Herstellung von runden Metallbriketts vorgesehen ist. Auch die Metallpressen sind, spezifisch nach Modellausführung, in der Lage, Brikettlängen zwischen 30 und 150 Millimetern zu produzieren.

Abbildung 5 - Dank spezieller RUF-Hydraulik sehr energieeffizient. Diese Pressen erzeugen Holzbriketts von gleichbleibend hoher Qualität und Dichte aus Holzresten wie Stäuben, Spänen und grobem Hackgut.


4. Mechanische Pressen

Für die Erzeugung von runden Holzbriketts kommt eine Kolbenstrangpresse zum Einsatz. Das Rohmaterial wird durch einen Kolben bei Temperaturen bis zu 180 Grad in einen Zylinder gedrückt. Bei diesen Exzenterpressen rotiert eine Exzenterwelle und ein Stempel presst das Material durch eine konische Matrize.

Die dabei entstehenden runden Briketts werden anschließend in die bekannten Stücke zersägt oder gebrochen. Diese Holzbriketts weisen ebenfalls eine dunkle Außenfärbung auf und können herstellungsbedingt ein Loch besitzen. Diese Pressen benötigen viel Strom, erzeugen viel Abwärme und benötigen somit eine lange Abkühlungsstrecke.

Auf diesen Pressen können sowohl Holzbriketts für Endverbraucher als auch für industrielle Heizkessel hergestellt werden. Für Industriebriketts sind verschiedene Längen und unterschiedliche Dichten möglich.

Abbildung 6 - Runde Holzbriketts, mit oder ohne Loch. Hier wird eine lange Produktionsstrecke benötigt, um die Briketts zu kühlen, da bei der Produktion hohe Temperaturen erzeugt werden.

Typischer Hersteller dieser Holzbrikett-Pressen ist C.F. Nielsen.

  • runde Form, mit oder ohne Loch
  • stromintensive Herstellung
  • höherer Preis
  • mittel-langsame Hitzeentwicklung, lange Brenndauer, lange Glutdauer

5. Extruderpressen – „Pini-Kay“ Holzbriketts

Sogenannte „Pini-Kay“ Holzbriketts werden mit einer Extruderpresse hergestellt. 

Die Sägespäne werden durch eine Kompressionsschnecke in einem konischen Zylinder komprimiert. Dabei kommen im Gegensatz zur Herstellung von RUF-Holzbriketts deutlich höhere Temperaturen – bis zu 300 Grad Celsius – und mehr Druck zum Einsatz. Typisch für Pini-Kay Holzbriketts ist die dunkle Oberfläche und der achteckige, manchmal auch runde Durchschnitt. Außerdem entsteht beim Herstellungsprozess ein Loch im Inneren des Produkts.

Die auffällig dunkle Außenfarbe des Pini-Kay Holzbriketts und der leicht verbrannte Geruch, der von ihnen ausgeht, sind ein besonderes Merkmal und auf die hohen Temperaturen bei der Herstellung zurückzuführen. Das Material wird mit Hilfe einer Zusatzheizung erhitzt. Dabei können Temperaturen erreicht werden, die nahe an den Flammpunkt heranreichen.

Abbildung 7 - Dunkle, verbrannte Oberfläche. Um diese hochkomprimierten Holzbriketts herzustellen, braucht man hohe Temperaturen und viel Energie.

  • dunkle und verbrannte Oberfläche, Loch
  • stromintensive Herstellung
  • sehr hoher Preis
  • langsame Hitzeentwicklung, mittlere Brenndauer, sehr lange Glutdauer

Abbildung 8 - Was bringt die Holzbrikett-Form? RUF-Holzbriketts – Was bringt die Holzbrikett-Form?

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6. Holzbriketts selber herstellen – So wird’s gemacht!

Was braucht man zur Herstellung von selbstgepressten Holzbriketts?

Zum Pressen von Holzbriketts braucht man:

  • feine Holzabfälle wie Späne oder Sägemehl
  • Wasser
  • einen großen Behälter
  • eine geeignete Presse
  • Platz
  • Zeit

Lohnt es sich, Holzbriketts selber herzustellen?

Nicht wirklich: Für das Herstellen von Holzbriketts braucht man vor allem eine lohnende Menge Holzabfälle. Dann benötigt man eine kleine Presse, viel Muskelkraft, Platz zum Trocknen und vor allem viel Zeit.

Einberechnet werden sollte vor allem die Arbeitszeit. Die Herstellung von Holzbriketts mit Hilfe einer kleinen Presse dauert nicht nur aufgrund der einzelnen Stückproduktion wesentlich länger, auch für den langwierigen Trocknungsprozess sollte man Platz und Zeit mitbringen.

Schlechter Heizwert: Zudem ist schwer zu ermitteln, wie hoch der Heizwert eines selbstgepressten Holzbriketts ausfällt, aufgrund der zugegebenen Wassermenge.

Holzbriketts selber herstellen?

"Setzte man alle Argumente ins Verhältnis, lohnt es sich nicht wirklich, Holzbriketts selber herzustellen."

Eine kleine Holzbrikettpresse
Auf dem Markt sind verschiedene Ausführungen kleiner mobiler Pressen erhältlich. Diese verfügen über ein Sieb zum Durchlass des Wassers sowie zwei Riegelvorrichtungen, die mit etwas Muskelkrafteinwirkung zusammengedrückt werden müssen.

Selbstgemacht – Die Anleitung zur Herstellung von Holzbriketts

  1. Für das Pressen ist es wichtig, nur unbehandelte Holzreste zu verwenden. Holzbriketts, die schadstoffbelastet sind, können umwelt- und gesundheitsgefährdende Emissionen verursachen und sind zudem in einigen Heizanlagen nicht zum Verfeuern erlaubt.
  2. Für das Pressen eignen sich am besten feine Späne. Diese haften besser aneinander und vereinfachen dadurch die Brikettierung.
  3. Der erste Schritt ist das Mischen der Materialien. Hierzu gibt man die feinen Holzspäne bzw. das Sägemehl in ein Gefäß und bedeckt diese gut mit Wasser. Jetzt ist Geduld gefordert: Die Masse muss rund 12 Stunden quellen.
  4. Nun kann das überschüssige Wasser abgegossen und die restliche Masse abgetropft werden.
  5. Im nächsten Schritt geht es an die Brikettpresse. Die Masse wird nun bis zur Markierung der Presse eingegossen. Anschließend wird das Gerät zusammengepresst. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Presse mit viel Kraft zusammengedrückt wird, damit das Wasser optimal entweichen kann.
  6. Jetzt sind die Holzbriketts gepresst und können nebeneinander liegend getrocknet werden. Auch bei der Lagerung sollte etwas Zeit eingeplant werden (viele Monate), damit die Restfeuchte im Holzbrikett gut verdunsten kann. Es gilt: Je geringer der Wasseranteil, desto höher der Heizwert.

Abbildung 9 - Holzbriketts selber herstellen

7. Fazit – Die Holzbrikett-Form ist nicht ausschlaggebend

Drei verschiedene Brikettierverfahren haben sich durchgesetzt, mit drei verschiedenen Formen. Alle diese Holzbrikett-Formen brennen gut, die Unterschiede sind nur wenig ausschlaggebend. Vor allem mit hohem Preis und in der längeren Brenndauer können sich Pini-Kay Briketts absetzen. 

Die eckigen RUF-Briketts haben ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis und werden in kleinen und großen Formen angeboten.

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Holzbrennstoffe Redaktion Wissen

Redaktion Holzbrennstoffe-Wissen

redaktion-wissen@labu-holzbriketts.de

Holzwerke Ladenburger GmbH & Co. KG
Freie Flur 3
04643 Geithain

Seit über 80 Jahren beschäftigen wir uns mit der Verarbeitung und Veredelung von Holz und gehören zu den führenden Unternehmen in Europa. Bei der Verwertung der edlen Reststoffe können wir als Hersteller

von Holzbriketts und Holzpellets mit Expertise und Wissen rund um das Thema Holzbrennstoffe beitragen.

Seit 2012 sind wir Herausgeber des Holzbriketts-Handbuchs.

Bildrechte (aufklappen)
  • Titelbild: © madorf / Shutterstock
  • Abbildung 1: © Yekatseryna Netuk / Shutterstock
  • Abbildung 2: © madorf / Shutterstock
  • Abbildung 3: © Sergey Nemirovsky / Shutterstock
  • Abbildung 4: @ LABU24
  • Abbildung 5: @ RUF Brikettiersysteme
  • Abbildung 6: © kotikov / Shutterstock
  • Abbildung 7: © IHORYER / Shutterstock
  • Abbildung 8: @ LABU24
  • Abbildung 9: @ LABU24