Holzpellets

Pellets lagern – Wie es richtig geht

 

Aktualisiert am 08.02.2022 von Redaktion Pellets-Wissen

Jeder Pelletheizer muss sich diese Frage beantworten: Wie kann ich die Pellets lagern? Grundsätzlich am besten trocken und staubfrei. Während Sackware gut unterzubringen ist, gibt es für größere Mengen spezielle Anforderungen an die Lagerräume oder -behälter. Da es sich bei Pellets zudem um einen Brennstoff handelt, muss der Verbraucher Sicherheitsvorschriften beachten und einhalten. Die richtige Lagerung von Pellets sorgt dafür, dass die hohe Qualität des Brennstoffes erhalten bleibt. Wie man Pellets lagern kann, zeigen wir in diesem Beitrag.

Ganz leicht: Kleine Mengen Pellets lagern

Pellets können unter anderem als 15-Kilogramm- beziehungsweise 25-Kilogramm-Sackware gekauft werden. Neben diesen kleinen Mengen werden auch Bigbags, die einer Tonne Pellets entsprechen, und lose Ware angeboten.

In Säcken verpackte Pellets lagern Pelletheizer ganz einfach. Sackware kann praktisch an jedem Ort aufbewahrt werden. Mögliche Lagerplätze sind Keller, Wohnzimmer oder Dachboden. Wichtig ist, eine trockene und staubarme Umgebung zu wählen und die Säcke unbeschädigt zu lassen. Die Pellets dürfen unter keinen Umständen Feuchtigkeit ausgesetzt sein, da sie sonst ihre guten Brenneigenschaften verlieren und unbrauchbar werden. Zudem ist eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten, um die Luftfeuchtigkeit im Raum niedrig zu halten. Um den Luftaustausch auch von unten zu gewähren, hat sich die Lagerung auf Paletten bewährt.

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Für große Mengen müssen geeignete Lagerplätze gefunden werden

Lose Pellets lagern am besten in einem geeigneten Raum oder in einem ausrangierten Öltank. Bei der Wahl des Pelletlagers ist auf eine ausreichende Größe zu achten, um einen Jahresvorrat zu lagern. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus liegt diese Menge bei etwa 4 Tonnen oder 6 Kubikmetern. Der Pelletheizer kann das nötige Lagervolumen auch genauer berechnen, wenn er für 1 kW Heizlast ein benötigtes Lagervolumen von 0,9 m³ annimmt. Die Formel lautet:

            Heizlast in kW x 0,9m³ = Gesamtvolumen des Lagerraums in m³

Welches Gewicht in diesem Raum an Pellets lagern kann, ist ebenfalls leicht zu berechnen. Dazu nimmt man an, dass in einen 1,5 m³ großen Lagerraum eine Tonne Pellets passen und zwei Drittel des Lagerraums effektiv genutzt werden können.

            Gesamtvolumen des Lagerraums in m³ x 2/3 = Lagervolumen in m³

            Lagervolumen in m³ / 1,5 m³ = Gesamtlagergewicht in t

Um das Lager regelmäßig staubfrei säubern zu können, muss es restlos ausgeräumt werden können. Dafür sollte man auf einen Bodenneigungswinkel von 45 Grad achten. Gibt es keine Neigung, bildet sich an der rückwärtigen Wand des Raumes ein Keil aus Pellets, der Mühsam entfernt werden muss. Geschickte Heimwerker können die Bodenneigung selbst installieren. Doch es gibt auch Fertiglager für Pellets, die alle Sicherheitsvorgaben erfüllen und über ein praktisches Befüllsystem und über eine Entnahmeeinheit verfügen.

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Fertiglösungen zum Pellets lagern

Es gibt eine Reihe von Angeboten für Fertiglösungen zum Pellets lagern. Die Lager werden entweder oberirdisch oder unterirdisch installiert. Vorteile solcher Lager gegenüber den Eigenbaulagern sind ein geringerer Montageaufwand und eine bessere Gewährleistung der Sicherheit. Vorab sollte man sich informieren, ob ein Fertigbau-Lagersystem mit dem Pelletkessel kompatibel ist.

Oberirdische Fertiglager für Pellets sind die verbreitetsten Systeme. Sie bestehen aus Kunststoff, Metall und Polyestergeweben. Solche Sacksilos haben eine Kapazität für 2 bis 7 Tonnen Holzpellets und können sicher in der Nähe des Pelletkessels aufgebaut werden. Der Standort des Silos ist nicht festgesetzt. Die meisten Sacksilos sind in einem Gestell befestigt, das leicht bewegt werden kann. Ist das Silo leer, kann es seinen Standort wechseln

Doch der Standort in der Nähe des Pelletkessels ist empfehlenswert. Passt die Position, kann der Pelletkessel über ein Schneckensystem ständig mit Brenngut befeuert werden. Die meisten Hersteller dieser Silos bieten darüber hinaus praktische Sonderausstattungen für ihre Produkte an. Zum Beispiel Sensoren, die den Füllstand messen und darüber informieren, wenn ein festgelegter Füllstand unterschritten ist.

Für die Sacksilos gelten in manchen Bundesländern Vorschriften zum Aufstellen. Sie sind in der jeweiligen Landesfeuerungsverordnung festgehalten. Für unterirdische Fertiglager gelten ebenfalls spezielle Anforderungen. Zum einen müssen die Erdtanks vor Feuchtigkeitseinflüssen geschützt sein. Zum anderen ist es nötig, die Zuführung der Pellets zum Pelletkessel über Leerrohre herzustellen.

Sicherheitshinweise zum Lagern von Pellets

Pellets unterliegen bei längerer Lagerung einem Zersetzungsprozess, bei dem hohe Konzentrationen des geruchlosen und toxischen Gases Kohlenmonoxid emittieren. Dieses Gas kann bereits bei geringen Mengen von 200 ppm zu leichten Vergiftungserscheinungen führen, bei hohen Konzentrationen tödlich sein. In luftdichten Pelletlagern wurden bereits Werte von einigen Tausend ppm gemessen.

Deshalb sind Aufenthalte im Lagerraum ohne Vorkehrungen nicht empfohlen. Bevor das Lager betreten werden darf, muss die Heizung eine Stunde zuvor abgeschaltet worden sein, sofern Lagerraum und Pelletkessel miteinander verbunden sind. Es muss außerdem ausreichend gelüftet werden. Eine kurze Durchlüftung reicht hier allerdings nicht aus. Es ist empfehlenswert, spezielle Lüftungsdeckel, die den Luftaustausch von außen ermöglichen, zu installieren oder ein Fenster permanent geöffnet zu halten. Vor Betreten des Raumes sollte auch die Tür 15 Minuten lang geöffnet bleiben.

Unbefugte und Kinder sind vom Lagerraum stets fernzuhalten. Als Warnung lohnt es sich, Hinweisschilder an der Eingangstür anzubringen. Der Deutsche Energieholz- und Pelletverband e.V. (DEPV) bietet hierzu einen kostenlosen Download der Hinweisschilder für Pellet-Großlager unter und über 10 Tonnen an.

Nach der dritten Befüllung des Pelletlagers sollte eine vollständige Entleerung und Reinigung vorgenommen werden. Es ist ratsam, diese Aufgabe einer Fachperson anzuvertrauen.

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Holzbrennstoffe Redaktion Wissen

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Seit über 80 Jahren beschäftigen wir uns mit der Verarbeitung und Veredelung von Holz und gehören zu den führenden Unternehmen in Europa. Bei der Verwertung der edlen Reststoffe können wir als Hersteller

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