Holzpellets
Mit Holzpellets heizen – Was man wissen sollte
Aktualisiert am 08.02.2022 von Redaktion Pellets-Wissen
Viele Hausbesitzer entscheiden sich für eine Pelletheizung, um ihr Haus angenehm warm zu halten und eine gemütliche Umgebung zu schaffen. Kein Wunder, denn mit Holzpellets heizen heißt umweltfreundlicher heizen. Holz ist ein nachwachsender Energieträger, der mit wenigen Rückständen verbrennt. Was man wissen sollte, wenn man mit Holzpellets heizen möchte, haben wir im folgenden Beitrag für Sie zusammengefasst.
Mit Holzpellets heizen: Zu wem passt das?
Wer mit Holzpellets heizen möchte, sollte weder Anschaffungskosten noch Mühen scheuen, profitiert danach aber von unkomplizierter und unabhängiger Wärme im ganzen Haus. Die Anschaffung eines Pelletofens ist vergleichsweise teuer, doch Pellets sind ein günstiger Brennstoff. Aufgrund der geringen Betriebskosten können auch Sparfüchse langfristig von dem Heizen mit Holzpellets begeistert sein. Besitzer von Einfamilienhäusern entscheiden sich für Pelletheizungen, weil der Aufwand für einen einzigen Haushalt überschaubar bleibt und sie unabhängig von Preisen für Öl oder Gas bleiben können. In Mehrfamilienhäusern oder Haushalten mit höherem Verbrauch wird die Pelletheizung mit einer Förderanlage automatisch betrieben, um den Aufwand klein zu halten und trotzdem von der umweltfreundlicheren Alternative zu profitieren. Jeder, der wirtschaftlich und ökologisch heizen möchte, ist mit einer Pelletheizung gut beraten.
Heizen mit Pellets: So funktioniert eine Pelletheizung
Mit Holzpellets heizen, heißt mit Biomasse heizen. Die Pelletheizung erzeugt Wärme für Heizung und Warmwasser aus der Verbrennung von Holz. Die kleinen Holzpresslinge sind genormt und bestehen aus schnell wachsenden und heimischen Hölzern, die leicht und mit wenig Rückstand verbrennen. Es gibt verschiedene Arten der Pelletheizung und damit auch unterschiedliche Funktionsweisen, die jedoch auf ein Prinzip hinauslaufen: Pellets werden in den Brennraum gebracht und verbrannt. Die erzeugte Wärme wird dann dort eingesetzt, wo sie gebraucht wird oder über einen Pufferspeicher vorgehalten. Die Heizanlage ist auf die genormte Form der Holzpellets abgestimmt und verbrennt sie so effizient wie möglich.
Heizen mit Pellets im Pelletofen
Mit Holzpellets heizen im Pelletofen bringt besonderen Wohnkomfort. Pelletöfen werden meist im Wohnbereich aufgestellt. Häufig erlauben sie durch eine Glasscheibe die freie Sicht auf die Verbrennung. Die Wärme strahlt vom Ofen in den gesamten Raum aus und bringt eine gemütliche Atmosphäre. Ein Pelletofen steht in Sachen Wohnkomfort einem Kamin in nichts nach. Oft wird er mit einem Wasserspeicher ausgestattet, damit die Wärme auch zur Warmwassererzeugung genutzt oder über Heizkörper im ganzen Haus verteilt werden kann. Manche Pelletöfen verfügen über einen integrierten Kleintank zur Vorhaltung von Holzpellets. Meistens wird er jedoch von Hand nach Bedarf bestückt.
Mit Holzpellets heizen im Pelletkessel
Größere Häuser werden mit einem leistungsstärkeren Pelletkessel mit Wärme versorgt. Sie werden als Zentralheizung eingesetzt und versorgen das gesamte Haus mit Warmwasser und Heizwärme. Die benötigte Menge an Pellets ist größer als bei einem Pelletofen. Deshalb sind diese Systeme an ein Pelletlager und eine Fördereinrichtung angeschlossen. Damit kann eine ausreichende Menge Holzpellets zum Heizen ständig vorgehalten und das Haus zuverlässig mit Wärme versorgt werden. Ist der Pelletkessel einmal installiert und sind genug Pellets im Vorrat, arbeitet er vollautomatisch. Ist der Platz für den Pelletkessel und das Pelletlager im Haus vorhanden, fällt die Entscheidung meist auf den komfortablen Kessel, statt auf den Ofen.
Einige Worte zur Planung, Wartung und Pflege einer Pelletheizung
Holzpellets heizen will, muss Zeit in die Planung der Pelletheizung investieren und zukünftig mit etwas Aufwand für die Wartung und Pflege der Anlage rechnen.
Lagerung und Förderung der Holzpellets
Mit Holzpellets heizen geht mit zwei Systemen: Dem Pelletofen oder dem Pelletkessel. Die Lagerung von Pellets ist für beide Systeme wichtig, damit Sie nicht unvorhergesehen in kalten Räumen sitzen müssen. Für beide Systeme müssen Sie eine passende Menge bereithalten. Ist die Verbrauchsmenge klein, genügt die Lagerung von Sackware in 15-kg- oder 25-kg-Gebinden auf einer Palette und an einem trockenen Ort wie in der Garage, im Keller, auf dem Dachboden oder im Schuppen. Für größeren Bedarf gibt es auch lose Holzpellets in Bigbags von einer Tonne.
Trockene und staubarme Holzpellets heizen am energieeffizientesten. Deshalb sollten sie keine Feuchtigkeit binden und staubarm lagern. Halten Sie die Umgebung des Pelletlagers bei niedriger Luftfeuchtigkeit und sorgen Sie für eine ausreichende Luftzirkulation um die Gebinde.
Lose Pellets können in einen geeigneten Raum oder alten, nicht mehr gebrauchten Öltank gefüllt werden. Bei der Wahl des Pelletlagers ist auf eine ausreichende Größe zu achten. Idealerweise sollte darin etwas mehr als eine Jahresmenge Pellets gelagert werden können. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus liegt diese Menge bei etwa 4 Tonnen oder 6 Kubikmetern. Zudem sollte das Lager für eine komplette Entleerung einen Neigungswinkel von rund 40 Grad aufweisen. Ein großes Lager muss gut zugänglich sein, damit es von Silofahrzeugen befüllt werden kann.
Das Lager für einen Pelletkessel befindet sich idealerweise daneben, damit eine Fördereinheit die Holzpellets zum Heizen direkt in den Brennraum bringen kann. Über einen Schlauch und ein Vakuumsystem können aber auch Strecken von bis zu 20 Metern überwunden werden. Ist eine direkte Verbindung von Pelletkessel und Pelletlager nicht möglich, kann ein Kleintank am Kessel Abhilfe schaffen. Je nach Wärmebedarf wird er im Abstand einiger Tage von Hand befüllt. Eine Förderschnecke bringt die Holzpellets von dort in den Brennraum.
Platzbedarf einer Pelletheizung
Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus liegt die Jahresverbrauchsmenge beim Holzpellets Heizen bei etwa 4 Tonnen. Das ergibt 6 Kubikmeter. Wer eine Jahresmenge vorhalten möchte, muss diesen Platzbedarf aufbringen können. Der Pelletkessel selbst benötigt nicht viel Platz. Wer von Öl- oder Gasheizung auf das Heizen mit Holzpellets umsteigen will, kann die vorhandenen Lagermöglichkeiten umfunktionieren und auch den Heizraum nutzen. Die nötigen Maße unterscheiden sich nicht viel voneinander. Der Raum muss mindestens 2 Meter hoch sein, über ein Raumvolumen von mindestens 8 Kubikmetern verfügen und darf nur als Heizungsraum genutzt werden.
Wartung und Pflege der Pelletheizung
Ist der Pelletofen richtig eingestellt und nutzen Sie trockene und hochwertige Holzpellets zum Heizen, sind Wartung und Pflege der Heizanlage recht einfach. Beispielhaft sei hier von einer Pelletheizung in einem Einfamilienhaus die Rede. Sind Lager und Kessel nicht miteinander verbunden, fällt das Befüllen des Kleintanks alle paar Tage an. Alle paar Wochen muss dann der Aschebehälter geleert werden. In diesem Zuge sollten Sie auch das Brennrost reinigen, um den Wirkungsgrad der Anlage zu behalten.
Vor der Heizsaison sollten Sie die Anlage gründlich überprüfen und reinigen, um an kalten Tagen störungsfrei einheizen zu können. Prüfen Sie dabei alle Funktionen und Rohre, reinigen Sie den Brennraum gründlich und entfernen Sie alle Rückstände. Reinigen Sie auch das Pelletlager vor der Neubestückung und das Fördersystem, wenn vorhanden. Wichtig ist bei Lagerung von loser Ware, dass Sie das Lager nur im leeren Zustand betreten. Haben Sie keine Erfahrung oder sind unsicher, ziehen Sie unbedingt Fachpersonal hinzu. Einmal im Jahr sollte ein Heizungsfachmann das gesamte System prüfen.
Zeitraum | Pelletsystem Prüfung |
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Alle 3 bis 7 Tage | Kleintank befüllen |
Alle 2 bis 3 Wochen | Aschebehälter leeren |
Alle 2 bis 3 Wochen | Brennrost reinigen |
3- bis 4-mal jährlich | Schornsteinfegertermin |
jährlich | Reinigung und Sichtprüfung von Ofen und Lager Prüfung durch Heizungsfachmann |
Alle 3 bis 4 Füllungen | Bei loser Ware: Reinigung des Lagers durch Fachpersonal |
Mit Pellets heizen: Das brauchen Sie
Mit Holzpellets heizen braucht vor allem zwei Dinge: Einen Pelletofen und Holzpellets. Das reicht aber noch nicht, denn um die Wärme im ganzen Haus zu verteilen, ist eine Heizungsanlage mit Heizkörpern nötig. Für einen zuverlässigen Betrieb ist gesicherter Nachschub an Brennmaterial wichtig: Stellen Sie sicher, wer Sie künftig mit Holzpellets beliefern wird. Außerdem braucht der Pelletofen einen sicheren Abzug. Ein Schornstein muss also ebenfalls vorhanden sein. Auch der Rat des Schornsteinfegers ist wichtig. Fragen Sie vor dem Einbau nach. Der Bezirksschonsteinfeger wird die Anlage bei ordnungsgemäßem Einbau problemlos abnehmen.
Nachteil und Vorteil einer Pelletheizung
Vorteile einer Pelletheizung | Nachteile einer Pelletheizung |
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Mit Holzpellets heizen: Was kostet das?
Wer mit Holzpellets heizen will, muss mit recht hohen ersten Investitionen rechnen. Nach dem Einbau ist der Betrieb der Anlage jedoch günstig. Soll ein großes Brennstofflager mit Fördertechik eingesetzt werden, können dafür bei einem Einfamilienhaus etwa 4.000 Euro veranschlagt werden.
Ein dezentraler Pelletofen ist schon für 3.000 bis 4.000 Euro zu haben. Kleinere Pelletöfen, die als Kaminalternative eine vorhandene Heizungsanlage ergänzen, liegen deutlich darunter. Ein Pelletkessel kann mit Montage mit 12.000 bis 18.000 Euro zu Buche schlagen. Die Preise schwanken je nach Hersteller, Ofenart, Region und Dienstleister stark.
Zu den laufenden Kosten zählen die Bezahlung des Schornsteinfegers beim regelmäßigen Check des Abzugs, die Bezahlung des Heizungsfachmannes, der jährlich die Anlage prüft und die Kosten für die Holzpellets zum Heizen. Der Pelletpreis liegt durchschnittlich bei 5,2 Cent je Kilowattstunde.
Pelletheizung: Diese Fördermöglichkeiten gibt es
Der Einbau von Pelletheizungen wird von der BAFA und der KfW bezuschusst, da das Heizen mit Holzpellets eine umweltfreundlichere Alternative zu Gas- oder Ölheizungen darstellt. Die BAFA bezuschusst den Einbau von Pelletöfen und Zentralheizungen mit Pelletkessel mit bis zu 35 Prozent auf förderfähige Kosten, wenn die thermische Energie zu mindestens 50 Prozent zur Raumheizung oder Warmwassererzeugung genutzt wird. Zu den förderfähigen Kosten zählen Anschaffung und Installation
- der Fördertechnik,
- der Mess-, Steuer- und Regulierungstechnik
- der Wärmespeicher
- und außerdem Kosten für Umfeldmaßnahmen.
Für den Austausch einer Ölheizung erhöht sich die Fördersumme auf 45 Prozent der förderfähigen Kosten.
Auch die KfW bewilligt Kredite für den Einbau einer Pelletheizung und gewährt einen Tilgungszuschuss von 35 Prozent. Zusätzlich gibt es regionale Förderprogramme, die die Anschaffungskosten für Pelletheizungen erleichtern. Die Energieberater Ihres Vertrauens kennen diese Fördermöglichkeiten.
Verweise und Quellen
- Titelbild: © Igor Sokolov (breeze) / Shutterstock
- Abbildung 1: © n'Rico Kreim
- Abbildung 2: © Patrick Daxenbichler / Shutterstock
- Abbildung 3: © Skylines / Shutterstock
- Abbildung 4: UserBot / pixabay
- Abbildung 5: AlkeMade / pixabay
- Abbildung 6: alsen / pixabay
- Abbildung 7: radex118 / pixabay
- Abbildung 8: © LABU24
- Abbildung 9: © LABU24