Holzpellets

Holzpellets Preisentwicklung – Wovon hängen Pelletpreise ab?

 

Aktualisiert am 08.02.2022 von Redaktion Pellets-Wissen

Ein leeres Pelletlager zu füllen ist ein beruhigendes Gefühl, kann allerdings ins Geld gehen. Wird die Bestellung ungeplant getätigt, könnten Sie einen erheblich höheren Preis zahlen als nötig. Wer die Holzpellets-Preisentwicklung im Auge hat, wird leicht abschätzen können, wann der richtige Zeitpunkt für die Pelletbestellung ist. Wir zeigen Ihnen, worauf es zu achten gilt.

Allgemeine Holzpellets-Preisentwicklung

Die Holzpellets-Preisentwicklung war bis zum Herbst 2021 eher vorhersehbar und konstant. Die Nachfrage regelte hauptsächlich den Preis. Ging es auf den Herbst zu, stieg die Nachfrage und die Preise ebenso. Im Sommer waren die Preise günstig, sodass schlaue Pelletheizer diese Jahreszeit nutzen konnten, um günstig ihre Lager aufzufüllen.

Die Pelletpreise lagen in den vergangenen Jahren konstant im Durchschnitt zwischen 200 und 300 Euro pro Tonne mit saisonalen Schwankungen. Die allgemeine Tendenz zeigte sogar einen leicht abfallenden Trend seit 2014. Im Herbst 2021 änderte sich das schlagartig. Während die Pelletpreise während den ersten Pandemiejahren sogar sanken, stiegen sie im Sommer 2021 an. Zunächst war dieser Anstieg nicht ungewöhnlich, doch er stoppte nicht wie zu erwarten wäre bei etwa 230 Euro pro Tonne, um sie in Richtung Frühling wieder nach unten zu orientieren. Stattdessen stieg der Pelletpreis im Januar auf durchschnittlich fast 400 Euro pro Tonne an.

Seitdem der Höchststand der Pelletpreise im Januar erreicht war, bleiben sie stabil auf diesem Niveau mit einer gering fallenden Tendenz. Verhältnismäßig ist diese Entwicklung normal. Erste Preissenkungen traten in den vergangenen Jahren ab April auf, sobald die Heizsaison beendet war. Ungewöhnlich daran ist die Höhe der Preise. Dazu führten unterschiedliche Faktoren wie die Pandemie und daraus entstehende Liefer- und Verarbeitungsschwierigkeiten oder auch die Klimakrise, die für Waldbrände und Borkenkäferbefall sorgt. Angesichts der ungewissen Lage weltweit ist die weitere Holzpellets-Preisentwicklung schwer bis gar nicht abzusehen. Sicher scheint jedoch, dass konventionelle Brennstoffe wie Öl oder Gas weiterhin deutlich höhere Preise erzielen.

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Einflussfaktoren auf die Holzpellets-Preisentwicklung

Damit Sie den idealen Zeitpunkt finden, um Ihr Pelletlager zu einem günstigen Preis aufzufüllen, ist es wichtig, die Einflussfaktoren auf die Holzpellets-Preisentwicklung zu kennen. Wir erklären kurz und übersichtlich, welche Faktoren die wichtigste Rolle spielen.

Jahreszeit

Jedes Chart zur Holzpellts-Preisentwicklung lässt es bereits erahnen: Die Jahreszeit ist ein erheblicher Einflussfaktor auf die Holzpelletpreise. Das hängt zweifellos mit der Heizsaison zusammen, die von Oktober bis April andauert. In dieser Zeit ist die Nachfrage nach Brennstoffen höher und neben Heizöl, Gas oder Kohle werden auch Holzpellets teurer. Im Sommer bleiben die Heizungen kalt oder werden nur betrieben, um Warmwasser breitzustellen. Holzpellets werden kaum gebraucht. Die geringe Nachfrage hat sinkende Preise zur Folge. Diese Dynamik ist jedes Jahr zu beobachten.

Region

Die Holzpellets-Preisentwicklung ist von Region zu Region unterschiedlich. Holzpellets sind regionale Ware, die aus den Verarbeitungsabfällen der ansässigen Sägewerke und Tischlereien hergestellt und in der Region mit kurzen Transportwegen vertrieben werden. Regionale Pelletpreise sind deshalb stark davon abhängig, wie viel holzverarbeitende Industrie ansässig ist und wie viel dort verarbeitet wird, also letztlich wie viel Holzabfall anfällt.

Holzverarbeitende Industrie ist vor allem in waldreichen Gebieten ansässig, weshalb dort auch die Holzpellets günstiger sind. Im Norden Deutschlands sind nur wenig regionale Pellethersteller zu finden. Hier wird sogar importierte Ware aus den USA erfolgreich angeboten. Je weiter der Pelletheizer Richtung Süden schaut, desto waldreicher werden die Regionen und desto günstiger auch die Pelletpreise.

Liefermenge

Wenig überraschend ist, dass auch die Liefermenge großen Einfluss auf die Pelletpreise hat. Durchschnittspreise pro Tonne in Charts oder ähnlichen Darstellungen beziehen sich meist auf eine Liefermenge von sechs Tonnen. Wer einzelne 15-kg-Säcke kauft, muss mit einem höheren Preis rechnen als derjenige, der mit einer Bestellung ein großes Lager füllt. Lagerhaltung lohnt sich auch, um saisonale Preisschwankungen zu umgehen. Wer im Sommer einen Jahresvorrat Holzpellets bestellt, ist vor dem allwinterlichen Preisanstieg gefeit.

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Rohstoffe

Holzpellets bestehen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Dieser Rohstoff hat auch als Abfallprodukt seinen Preis. Steigt er an, zeigt auch die Holzpellets-Preisentwicklung eine steigende Tendenz. Lassen also Waldbrände, Stürme und der Borkenkäfer die Baumbestände schrumpfen, wird der Rohstoff teurer und damit auch die Holzpellets.

Energie

Energie ist ein teures Gut und natürlich muss sie auch für die Herstellung von Holzpellets aufgebracht werden. Doch das ist noch nicht alles, denn für die Transport ist ebenfalls Energie nötig. Unsicherheiten in der Weltpolitik und schwindende Ressourcen lassen die Energiepreise stetig ansteigen. Das schlägt sich wiederum in den Pelletpreisen nieder. Kurze Transportwege der regionalen Herstellung und des regionalen Einkaufs oder sogar Selbstabholung halten die Kosten für den Transport klein. 

Verfügbarkeiten

Die Herstellung von Holzpellets ist auf verschiedene Faktoren angewiesen. An der langen Herstellungskette vom Bäumepflanzen bis zum Pressen sind unterschiedliche Ressourcen und Menschen beteiligt. Bleibt ein Kettenglied unbeliefert, sind alle folgenden betroffen. Bekommt das Sägewerk kein Holz, gibt es weniger Pellets. Sind Belegschaften der Kette zu einem großen Teil krankheitsbedingt ausgedünnt, gibt es weniger Pellets. Stehen Maschinen aufgrund von Lieferschwierigkeiten von Ersatzteilen still, gibt es weniger Pellets und so weiter. Sinkendes Angebot hat einen höheren Preis zur Folge.

Einflüsse auf die Holzpellets-Preisentwicklung seit 2021

So gut wie alle der oberen Einflussfaktoren führten zu dem gravierenden Anstieg der Holzpellets-Preisentwicklung im Jahr 2021. Die Coronapandemie zeigte hier etwas versetzt ihre verheerende Auswirkung auf Lieferketten. Hauptsächlich ist dies auf Personalmangel zurückzuführen, der alle Bereiche der Lieferkette betrifft. Schon vor der Pandemie hatte die Holzindustrie mit diesem Problem zu kämpfen. Krankschreibungen und reduzierte Besetzung aufgrund der Hygienemaßnahmen verschärften es noch. Währenddessen blieb der Klimawandel nicht still und Stürme, Borkenkäfer und Waldbrände verringerten den Holzbestand. Im Transportwesen stiegen die Löhne, um auch hier das wenige Personal zu halten, das Waren transportiert und das systemrelevante Transportwesen zu erhalten. Lieferengpässe und reduziertes Personal in Maschinenbaufabriken sorgten auch für stillstehende Maschinen in der Holzverarbeitung, da Ersatzteile und Fachmechaniker fehlten. Die Energiepreise stiegen an, was sich unweigerlich im Pelletpreis niederschlägt. Das Zusammenwirken all dieser Umstände führte zu dem sprunghaften Anstieg in der Holzpellets-Preisentwicklung. Wie diese Entwicklung weitergeht, bleibt zu beobachten. Derzeit sorgen neue internationale Unsicherheiten wie der Krieg in der Ukraine für Energiepreise in noch nie dagewesener Höhe und eine Prognose für die Holzpellets-Preisentwicklung zu treffen ist kaum möglich.

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Holzbrennstoffe Redaktion Wissen

Redaktion Holzbrennstoffe-Wissen

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Holzwerke Ladenburger GmbH & Co. KG
Freie Flur 3
04643 Geithain

Seit über 80 Jahren beschäftigen wir uns mit der Verarbeitung und Veredelung von Holz und gehören zu den führenden Unternehmen in Europa. Bei der Verwertung der edlen Reststoffe können wir als Hersteller

von Holzbriketts und Holzpellets mit Expertise und Wissen rund um das Thema Holzbrennstoffe beitragen.

Seit 2012 sind wir Herausgeber des Holzbriketts-Handbuchs.

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