Holzpellets
Heizwert Holzpellets – Was ist das eigentlich?
Aktualisiert am 08.02.2022 von Redaktion Pellets-Wissen
Jeder Pelletheizer steht mindestens einmal vor der Frage: „Von welchem Hersteller beziehe ich meine Holzpellets?“ Um das beste Angebot zu finden, gibt es verschiedene Vergleichsmöglichkeiten. Von der Pressung bis zur Zusammensetzung sind Holzpellets von verschiedenen Herstellern oft unterschiedlich. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht, denn die verschiedenen Eigenschaften ergeben einen Wert: Den Heizwert. Holzpellets können damit hinsichtlich ihrer Qualität verglichen werden.
Was sind Hartholz-Pellets?
Holzpellets sind kleine, maximal 40 Millimeter lange und circa 8 Millimeter dicke, zylindrische Presslinge aus Holz. Sie gehören zu den Bio-Festbrennstoffen, die unter anderem zur Stromerzeugung genutzt werden können. Der häufigste Gebrauch von Pellets dürfte allerdings als Brennstoff für die Verfeuerung in der häuslichen Heizanlage liegen.
Hartholz-Pellets sind also Holzpellets, die aus hartem Holz hergestellt wurden.
Heizwert von Holzpellets – Was bedeutet das?
Der Heizwert von Holzpellets kennt viele Bezeichnungen: Energiegehalt, Energiewert, Heizwert und sogar Brennwert. Der letzte Begriff ist faktisch falsch. Er meint zwar Ähnliches, ist aber nicht mit dem Heizwert gleichzusetzen. Die relevante Größe für den tatsächlichen Energieinhalt von Holzpellets ist der Heizwert.
Der Heizwert gibt an, wie viel thermische Energie nach außen gelangt. Er berücksichtigt jedoch einen Fakt: Die Abwärme, die mit Wasserdampf und Abgasen nach außen entweicht. Er gibt bei Holzpellets einen Rückschluss darauf, wieviel Feuchtigkeit in den Pellets enthalten ist. Eine sehr dichte Pressung von gut durchgetrocknetem Holz enthält wenig Feuchtigkeit, die beim Verbrennen verdampfen kann. Deshalb besitzt sie einen höheren Heizwert.
Heizwerte von Brennstoffen im Vergleich
Auch beim Vergleich zwischen verschiedenen Brennstoffen gilt der Heizwert. Holzpellets liegen im Vergleich zu anderen Brennstoffen im mittleren Bereich.
Energieträger | Heizwert |
---|---|
Heizöl | 11,4 kWh/l |
Erdgas | 10,3 kWh/m³ |
Steinkohle | 8,1 kWh/kg |
Pellets | 4,9 kWh/kg |
Braunkohle | 4,2 kWh/kg |
Scheitholz | 4,0 kWh/kg |
Strom | 1,0 kWh |
Der Unterschied zwischen Brennwert und Heizwert von Holzpellets
Der Heizwert gibt die thermische Energie des Brennstoffes bei der Verbrennung ohne Abwärme an. Darum ist er nicht mit dem Brennwert zu verwechseln. Der Brennwert eines Brennstoffes ist ebenfalls ein Maß für die thermische Energie, die darin enthalten ist. Er meint jedoch die gesamte thermische Energie inklusive der Wärme, die beim Heizen als Abwärme verloren geht. Dieser Wert ist immer höher als der Heizwert eines Brennstoffes.
Wer mit einem Brennwertgerät heizt, das den Wasserdampf aus den Abgasen kühlt und nutzbar macht, sollte beim Preisvergleich auch einen Blick auf den Brennwert der Holzpellets werfen. Für die meisten Pelletheizer ist jedoch nur der Heizwert eine relevante Vergleichsgröße.
Wie die Qualität den Heizwert von Holzpellets beeinflusst.
Der Heizwert von Holzpellets von sehr guter Qualität liegt zwischen 4,7 und 4,9 kWh/kg. Der Bereich ist klein und die meisten Hersteller achten darauf, ihre Pellets in diesem Qualitätsbereich zu halten. Innerhalb dieser Spanne sind die Unterschiede zu vernachlässigen und die Kaufentscheidung hängt von Kriterien wie dem Preis und dem Transportweg ab.
Doch wie kommen Unterschiede im Heizwert überhaupt zustande? Die Begründung liegt vor allem im verwendeten Holz und in der Pressung. Weichholz hat einen höheren Heizwert als Hartholz. Fichtenholz besitzt einen hohen Heizwert. Je höher der Anteil an Fichtenholz in den Pellets, desto höher ist der Heizwert. Warum sich Fichtenholz besonders gut zum Heizen in Pelletöfen eignet, erfahren Sie im Artikel über Hartholzpellets.
Mit einer festen Pressung wird die Dichte der Pellets erhöht. Die Restfeuchte im Holz wird herausgepresst. Je geringer der Feuchtigkeitsanteil der Pellets ist, desto höher ist der Holzanteil, desto höher ist auch der Heizwert.
Die Qualität von Holzpellets ändert sich also je nach Auswahl des Holzes und der Stärke der Pressung. Die Verwendung von behandeltem oder altem Holz kann den Heizwert und damit die Qualität der Holzpellets außerdem negativ beeinflussen.
Qualitätssiegel: Der genormte Heizwert von Holzpellets
Genormte Produkte machen das Vergleichen von Angeboten deutlich leichter. Erkennen Sie das Siegel des DIN plus Zertifikats oder des EN plus Zertifikats, können Sie davon ausgehen, dass Ihnen Qualitätspellets geliefert werden. Sie unterscheiden sich kaum im Heizwert. Holzpellets, die diese Siegel tragen, erfüllen eine Mindestnorm. Die EN plus stellt Anforderungen an Produktion, Qualitätssicherung, Kennzeichnung, Logistik, Zwischenlagerung und an die Auslieferung zum Verbraucher. Das DIN plus Zertifikat sieht eine Güteklasse für Pellet-Endverbraucher vor, die sich an der EU-Güteklasse A1 orientiert
Der Einfluss von Heizgewohnheiten auf den „Heizwert“ von Holzpellets
Viele Pelletheizer ziehen nach dem Winter Bilanz und ermitteln, wie viele Holzpellets sie tatsächlich verbraucht haben. Dieser Wert unterscheidet sich häufig vom Vorjahr. Ist der Verbrauch höher, steht schnell die Herstellerangabe über den Heizwert der Holzpellets in Frage. Doch der Heizwert hat sich bei gleichem Hersteller und Pelletzusammensetzung mit Sicherheit kaum geändert. Vielmehr ist die Ursache für die geringere Heizleistung und den fälschlicherweise angenommenen niedrigeren Heizwert bei den eigenen Heizgewohnheiten, der Durchschnittlichen Außentemperatur oder im Pelletofen selbst zu finden. Welche Probleme mit Pelletöfen auftreten können und was Sie tun können, lesen Sie in unserem Artikel zu diesem Thema. Die Heizgewohnheiten spielen eine große Rolle für den Verbrauch von Holzpellets. Waren die Hausbewohner oft abwesend, ist der Verbrauch niedriger. Schon ein zweiwöchiger Urlaub ist in der Bilanz am Ende der Heizsaison erkennbar. Auch die Lagerung der Pellets beeinflusst den Verbrauch. Wurde der Lagerort geändert und der Verbrauch stieg bei ansonsten ähnlichen Bedingungen an, sollte der neue Standort nochmals darauf geprüft werden, ob er ausreichend trocken und belüftet ist.
Verweise und Quellen
- Titelbild: © Igor Sokolov (breeze) / Shutterstock
- Abbildung 1: © n'Rico Kreim
- Abbildung 2: © Patrick Daxenbichler / Shutterstock
- Abbildung 3: © Skylines / Shutterstock
- Abbildung 4: UserBot / pixabay
- Abbildung 5: AlkeMade / pixabay
- Abbildung 6: alsen / pixabay
- Abbildung 7: radex118 / pixabay
- Abbildung 8: © LABU24
- Abbildung 9: © LABU24